Das Dieselprinzip


Der Dieselmotor im Mercedes ist ein Hubkolbenverbrennungsmotor mit Vorkammerprinzip,er ist ein Selbstzünder, das heißt, er kommt -anders als der Ottomotor- ohne zusätzliche Zündanlagen aus. Die angesaugte Verbrennungsluft gelangt über den Luftfilter, das Ansaugrohr (6) und das Einlaßventil (5) in den Zylinder (10). Im Verdichtungshub wird kurz vor Erreichen des oberen Totpunktes eine der Fahrpedalstellung entsprechende Menge Kraftstoff mit etwa 120 Bar Druck aus der Einspritzdüse (1) in die Vorkammer (11) eingespritzt und verbrennt sofort. Die Verbrennung setzt unmittelbar ein, weil die die auf etwa 20-28 Bar verdichtete zuvor angesaugte Luft sich beim Verdichten über die Zündtemperatur des DK erhitzt hat. Je nach Drehzahl wird der Einspritzzeitpunkt mittels des Fliehkraftreglers vor- oder zurückverlegt. Ein Ansaugen eines bereits im Ansaugtrakt gefertigten Gemisches wie beim Ottomotor funktioniert nicht, weil das Gemisch bei den herrschenden Verdichtungverhältnissen von etwa 21:1 bereits weit vor erreichen des oberen Totpunktes (o.T.) verbrennen würde. Das Schnittbild des oberen Motorteils zeigt die gerade einspritzende Düse (1), die Glükerze (2), den Kolben im Zylinder (3) im Verbrennungshub kurz vor o.T., das Ansaugrohr (6) mit Einlaßventil (5) und die obenliegende Nockenwelle (4). Das Abgassystem ist nur Schemenhaft dargestellt (7), jedoch gelangt das Abgas auch durch eine Ventilmimik, wie sie für den Einlaßteil zu sehen ist, aus dem Zylinder wieder heraus.
Der Dieselmotor ist im Prinzip gegenüber den Ottomotoren wesentlich anspruchsloser, was den verwendeten Kraftstoff angeht. Als Diesel seinen Motor entwickelte, stand der heute erhältliche Dieselkraftstoff (DK) noch nicht zu Verfügung und so wurden sie mit Pflanzenölen oder später mit dünnflüssigen Mineralölen betrieben.
Zum Anlassen braucht der Dieselmotor eine besondere Anlaßhilfe, da einmal die geringe Anlasserdrehzahl und die kalten Zylinderwände eine spontane Selbstentzündung des Kraftstoffes verhindern. Also muß Vorgeglüht werden. Bei älteren Mercedes-Modellen geschieht das mittels eines Glüh-Anlaß-Zuges, bei moderneren Modellen (ab ca. 1979 im W123) mit einer elektronisch geregelten Vorglühanlage, die bequem über den Zündschlüssel bedient werden kann. Die Vorglühzeit ist Außentemperaturabhängig und ist den Fahrzeugbegleitheften zu entnehmen. Das Prinzip des Vorglühens besteht nicht darin, etwa den gesamten Motor aufzuheizen, sondern daß der Kraftstoffstrahl auf den etwa 900 Gard Celsius heißen Glühwendel trifft, dort verdampft und sich dann leichter entzünden läßt.

Die Zündfolge bei den Vierzylindermotoren ist 1-3-4-2, bei den Fünfzylindermotoren 1-2-4-5-3 und bei den Sechszylindermotoren 1-5-3-6-2-4. (Wird fortgesetzt.)



Zurück zu www.kerzendorf.de