Wartung und Reparaturen WDB 124 125 1A 268 038 (250D)
Mein ´71er 220D/8 war wirklich an allen Ecken und Enden geschweißt und repariert und der
Motor ist auch nicht mehr der beste. Ich habe hin
und her überlegt, was ich mit ihm anfangen soll. Auf der einen Seite war es ein schönes Auto mit Automatic-Getriebe,
Servolenkung und
elektrischem Schiebedach. Auf der anderen Seite war es schlichtweg ein Wrack. Ein fahrendes aber! Zudem war es mein erstes
Auto und hat
20,-DM gekostet. Eigentlich war ich während der zwei Jahre die ich den Strichacht besaß kaum ein Wochenende nicht am
Schrauben. Ich
hatte vor zu studieren und dachte, ich hätte die Zeit nicht mehr und dreckige Ölfinger konnte ich mir auch nicht erlauben.
Ich faßte, nach langem Abwägen, den Entschluß, daß ein anders Auto hermuß. Ich hatte zudem damals Angst, daß der Staat die
alten
"Dreckschleudern" einfach stillegt. Die Steuern sind ja wirklich ein Hohn, denn ich hätte jedes Jahr den Gegenwert meines
220D in Steuern an den Waigel abgedrückt. Katalysatoren zum Nachrüsten gab es nicht zu kaufen. Ich hatte während meines
Jahres Wehrdienst viel Geld weglegen können und
hatte an einen neueren Wagen gedacht. Ein Mercedes sollte es schon sein. Ich stöberte so herum und fand beim örtlichen
MB-Händler zwei Autos,
die meiner Vorstellung entsprachen: Ein 1985er saphirblaumetallic 190D 2.5 mit Automatic, Schiebdach und AHK mit 220tkm
für 12.500,-DM und einen 250D ohne alles.
Was tun? Der 190er gefiel mir, aber er hatte bereits Rost an den Wagenheberaufnahmen und am hinteren Radlauf. Der weiße
1986er 250D war fast eine
Perle. Kein Rost, innen blau und wie geleckt und aus zweiter Hand mit 186tkm. Leider stand auf dem Preisschild 14.800,-DM.
Ich hatte bloss zehn. Ich wollte
eigentlich nicht gleich kaufen, bin aber mit Jörg nochmal zum Händler gefahren. Nur mal schauen! Jörg fand den 250er auch
irgendwie besser, wegen der grösseren
Karosserie und er stand einfach besser da. Ich habe den Schlüssel geholt und er lief nach kurzem Vorglühen gleich nach dem
ersten Riss und schnurrte mit seinen
fünf Zylindern sofort ruhig und gleichmässig. "Vor den Kilometern müssen Sie keine Angst haben!" sagte noch der Verkäufer.
Gleich bei der Probefahrt baute
ich einen Unfall, aber das ist eine andere Geschichte.....
Ich hatte also ein tipp-topp Rentnerauto aus zweiter Hand zu einer Probefahrt ausgeliehen und mit einem verbeulten
Kofferdeckel zurückgebracht. Ich mußte ihn kaufen. Wir einigten uns mit dem Händler
bei 12.500,-DM. Ich habe ihn dann zugelassen und einen Tag später nach Hause geholt. Die fehlenden 2500,-DM lieh ich
mir bei Mutti.
17.07.1995
Da stand er nun: weiß und ordentlich. Ich glaube wenn er gewußt hätte, was er noch alles zu erleben hat, wäre er auf der
Stelle weggefahren. Er sollte ohne Basteln nur mit Diesel und Öl einfach fahren. Da er
vor dem Verkauf frisch Inspektion und TÜV bekommen hatte war das klar. Er hat eben erst neue Spurstangen an der Hinterachse
bekommen und
einige Kleinigkeiten wie neue Filter, komplett neue Bremsenteile etc.
Ich werde in Zukunft festzustellen haben, daß auch ein Mercedes nur ein Auto ist und im Alter auch kaputtgeht und rostet.
Ende Juli 1996
Meine Eltern haben während ich im Urlaub bin meinen 220D/8 verkauft. In meinem Auftrage natürlich. 2000,-DM bringt er.
Die gehen sofort auf Mutterns Konto, die
restlichen fünfhundert kommen noch von der "Abfindung" vom Bund.
21.02.1996
Die Dichtung der Ansaugbrücke zum Zylinderkopf ist undicht und es leckt Öl heraus. Es ist kein wirklicher Schaden, aber es
ölt und ich wechsele das Teil. Das Auto schaukelt sich
beim Beschleunigen auf. "Bonanza-Effekt" schrieb damals Auto-BILD. Man kann das auch mit einem sensiblen Gasfuß regeln.
Ich wechsele den Dämpfer an der Einspritzpumpe und gleichzeitig auch die siffende
Ventildeckeldichtung.
12.03.1997
Das Wasserkläppchen des Kofferraumschloß steht wegen einer verbogenen Feder ständig auf und wegen des eingetretenen
Spritzwassers ist das Schloß fest. Ich baue es aus und koche es eine halbe Stunde lang in Biodiesel auf einem meiner
zahlreichen Benzinkocher , dann arbeite mit Heißluftfoen und MOS-Kriechöl den Schlüssel hinein und schaffe es zu drehen,
denn nur so lässt es sich schließlich zerlegen. Auch nach mehrmaligem Durchspülen kommen immer wieder Bröckchen und
Rostbeulen. Nachdem es sauber ist feile ich die Schließkeilchen nach und setze es wieder zusammen. Die Wasserklappe
schließt nun wieder.
24.04.1996
Der Anlasser macht komische Geräusche beim Starten. Irgendwie mahlt es komisch. Ich zerlege ihn zuhause, mache das kaputte
Teil ausfindig und fahre ohne Anlasser
nach Gießen zum Studieren. Ich wollte bei Bosch das Ersatzteil holen und den Anlasser dann reparieren, einbauen und fertig.
Der Anlasser ist eine eigentlich
gelungene Konstruktion, denn vorne ist ein Planetengetriebe drin, was ein besseres Anlaufverhalten bietet. Leider ist das
grosse Tellerrad aus Plastik und nun auch in Stücken. Der Bosch-Dienst will mir nur das komplette
Planetengetriebe für 180,-DM plus Mehrwertsteuer verkaufen und behauptet steif und fest es gäbe das Tellerrad nicht einzeln.
Ich leihe mir vom Studienkollegen Michèle den 328er BMW mit M-Paket um zu Neils& Kraft zu fahren und stelle auf dem
Beschleunigungsstreifen des Gießener Ringes
erschrocken den Unterschied zwischen 90PS und 218PS fest....
Bei Mercedes gibt es natürlich das Tellerrad einzeln. 54,-DM und `tschüss mit M-Power vom Hof! Ich nehme noch einen Satz
Kohlenbürsten mit, denn die waren auch nicht mehr so pralle.
Bei Km 200.000 gibt es von mir den ersten Öl- und Filterwechsel.
10.10.1996
Bei einem Ausflug verleihe ich mein Auto, damit der Entleiher nur mal kurz in der Stadt etwas holen kann. Er hat nichts
besseres zu tun, als volle
Granate über einen Randstein zu bügeln. Seit dem zieht das Auto gewaltig nach links und der linke Vorderreifen fährt sich
in Zukunft auf der Aussenflanke ziemlich schnell ab.
30.10.1996
Beide Bremsschläuche hinten sind leicht porös. Es gibt aus Sicherheitsgründen neue. Öl- und Filterwechsel bei Km 220.000.
25.11.1996
Das Auto wird bei Neils & Kraft vermessen und die Achsgeometrie neu eingestellt. Die 380,-DM übernimmt die Haftpflicht des
Entleihers ohne weiteres Nachfragen. (Km 225.301)
09.12.1996
Die Gummilager des vorderen Drehstabilisators sind hart und porös, ausserdem knarrt das Traggelenk vorne rechts. Das
Traggelenk weigert sich nachhaltig, sich mit herkömmichen Abziehern
ausgebauen zu lassen. Mit Flex, Acetylenbrenner und Fäustel gelingt es dann doch. Bei Versuchen mit dem Vorschlaghammer
verbeule ich meinen Kotflügel. Das neue Traggelenk läßt sich mit einem selbstgebauten hydraulischen Einpresser
eingesetzen.
21.03.1997
Es gibt Startprobleme und ein hartes Verbrennungsgeräusch auf einem Zylinder. Ich vermute eine defekte Einspritzdüse,
kaufe eine neue und es bessert sich nichts. Der Motor verbraucht gleichzeitig
Wasser. Erst ganz wenig, dann ca. 1 liter auf 1000km. Nachtigall, ich hör dir trappsen.....
25.07.1997
Auf einmal geht alles ganz schnell: der Wasserverbrauch ist sehr hoch und das Auto hat nach dem Start eine weiße Wolke
hinter sich. Es stinkt nach Glysantin. Die Zylinderkopfdichtung ist hin.
Jörg kauft den Hazet-Spezial-Innenvielzahn, der für die Zylinderkopfschrauben verwendet wird. Ich halte die Luft an, daß
der Alu-Zylinderkopf nicht gerissen ist.
03.04.1997
Ich habe beim Benz einen Zylinderkopf-Dichtsatz und diverse Kleinteile geholt und fange Samstags an, die
Zylinderkopfdichtung zu wechseln.
Ich bin mit vier Studienkollegen am Montag zum Urlaub
in die Bretagne verabredet. Da ich der einzige bin, der ein ausreichend grosses Auto hat muß meins fertigwerden. Mutter hat
mir schon ihren 126er 280SE versprochen, damit ich in den Urlaub kann. Mein Auto würde dann von Jörg oder Papa fertiggemacht
bis ich wiederkomme.
Zusammen mit Jörg werde ich am Sonntag nachmittags doch noch fertig. Dann heißt es Auto packen und ab nach Frankreich.
Das Auto fährt wieder. Prima! Der Zylinderkopf war plan und rißfrei.
29.04.1997
Das Traggelenk vorne links knarzt nun auch. Wieder das gleiche Spiel mit harten Methoden nur ohne Vorschlaghammer und Beule.
Wieder sind zwanzigtausend Kilometer ´rum. Öl- und Filterwechsel bei Km 240.000
13.06.1997
Die Bremsbelag-Verschleißanzeige flackert zeitweise.
25.07.1997
Die Bremsbelag-Verschleißanzeige geht nun nie mehr aus. Es gibt vorne neue Bremsbeläge und einen Keilrippenriemen für den
Motor. Da die neuen Verschleißfühler
zusätzlich zu den Belägen fast 30,-DM kosten baue ich keine neuen ein. Für 30,-DM kann ich auch mal zwischendurch mit der
Mag-Lite reinleuchten.
TÜV und AU "Ohne Beanstandung" die Plakette wird zugeteilt.
23.08.1997
Steinschlag im Wasserkühler, ich habe wiedermal Kühlwasserverlust. Ich entschließe mich nach langem Überlegen für
"Barks Leaks"-Kühlerreinigung mit anschließender Innendichtung.
Das Getriebe schaltet sich sehr übel. Ich frage bei
MB an und die raten mir erstmal zu einem Getriebeölwechsel mit einem ATF, welches etwas dünnflüssiger ist, als das
ursprüngliche. So soll es sein.
13.10.1997
Der Gaszug reißt in den Marmorbrüchen von Carrara. Ganz oben in den Bergen natürlich. Blumendraht aus dem Bordwerkzeug
hilft weiter.
21.11.1997
Ich kaufe neue Sommerreifen "Michelin Energy" und gebrauchte Winterreifen "Dunlop SP Winter" Eine gute Wahl. Ich fülle
das Kühlerdicht ein und stelle den Frostschutz auf -20° ein. Ein Liter Öl fehlt bei Km 255.932
12.03.1998
Öl- und Filterwechsel bei Km 261.000. Im Urlaub platzt wegen übler Wege und nicht angepaßter Wahrweise ein hinterer
Stoßdämpfer. Es läuft Öl aus und rumpelt von nun an gewaltig. Ich bekomme einen Satz "Monroe GasMatic" mit angeblich
lebenslanger Garantie. Das mit dem "Lebenslang" merke ich mir!
20.03.1998
Das Radlagerspiel vorne ist etwas groß und wird deshalb nachgestellt. Km 262.651.
10.05.1998
Bei Km 268.526 ist das Öl bei Min und ich fülle einen Liter nach. Die Bremsflüssigkeit wird auch mal getauscht.
21.09.1998
Ich war wieder viel und schnell auf der Autobahn unterwegs. Ich fülle bei Km 277.500 einen halben Liter Öl nach.
23.10.1998
Klack, klack - die Batterie ist platt. Devo hat eine neue 88Ah für 99,-DM und zwei Jahren Garantie für mich.
22.11.1998
Das Ölwechselintervall ist wiedermal doppelt überschritten und dann ist es Zeit, bei Km 282.000 das Öl zu wechseln.
26.03.1998
Bei Km 291.000 fülle ich einen halben Liter Öl nach.
Ich baue das Getriebe aus, weil es feucht ist und die Tropfen aus der Getriebeglocke kommen. Ich kann nicht feststellen,
ob es
Bremsflüssigkeit oder ATF ist. Es ist der Kupplungsnehmerzylinder. Ich überhole mit Reparatursätzen den Nehmer- und
Geberzylinder. Ich wechsele erneut
das ATF wegen anhaltender Schaltschwierigkeiten.
Der Radialwellendichtring an der Kurbelwelle vorne ist undicht und die Stirnseite des Motors ölt sich nach und nach ein.
Es gibt einen neuen.
Ich stelle am Lenkgettriebe das Lenkspiel etwas kleiner.
Es kommen zwei neue Dieselfilter hinein, anschließend folgt eine Motorwäsche.
Zu meinem Erschrecken stelle ich fest, daß jeweils vorne rechts und links ein etwa fünfmarkstückgroßes Loch hineingerostet
ist.
Der Federjörg leiht mir sein Schweißgerät und ich passe im Gesunden neue Blechteile ein.
23.05.1999
Wechsel sämtlicher Bremsscheiben und Beläge incl. Feststellbremse.
Es fehlt ein halber Liter Öl.
Am Getriebe hängt zeitweise ein Tropfen, aber es ist keine Pfützenbildung festzustellen, ich ahne nichts böses.
Der Vitkus Katalysator ist da! Er bringt mein Auto auf EURO2 und schont das Soll auf dem Konto. Erst einJahr später
bekomme ich endlich die Steuerrückzahlung vom Finanzamt-selbstversdtändlich ohne Zinsen.
Irgendwann im Juli 1999
Bei Km 302.000 erfolgt wieder ein Öl- und Filterwechsel, darauf gibt es einen Termin für TÜV und AU. Der Kat wird
eingetragen. Alles in allem: Ohne Mängel, die Plaketten werden zugeteilt. Da sage mal einer, daß selbstgewartete
Fahrzeuge schlecht sind. Gruß an den ADAC, der gerade wiedermal
eine vernichtenden Beitrag zur Auto-Selbstwartung veröffentlicht hat.
17.09.1999
Das Getriebe hat immernoch eine Tropfen unten dran. Ich baue es erneut aus und stelle die Undichtigkeit des
Radialwellendichtrings am Getriebeeingang fest. Das Ersatzteil ist über Nacht da. Der
Ersatzteilcomputer weist für mein Getriebe keine Dichtung für den vorderen Getriebedeckel aus. Ich traue dem nicht und
nehme
wenigstens Atmosit. Zusätzlich sind
die Gummischeibe und der Schwingungstilger der Kardanwelle fast abgerissen. Bei der Gelegenheit wechsele ich noch die
drei Gummilager der Aufhängung des
Hinterachsmittelstückes.
Der schwarze Luftfilter wird auch mal getauscht.
03.10.1999
Bei Km 307.000 habe ich das Getriebe endgültig satt. Es ölt noch immer! Ich baue es aus und der Jörg schneidet mir eine
Papierdichtung. Ich habe natürlich
vorher schon Abstandsscheiben in der richtigen Stärke geholt, damit das Lagerspiel der Hauptwelle konstant bleibt.
Ich schaffe mittlerweile das Getriebe ein- und auszubauen schneller, als die Arbeitwerte der Mercedes-Werkstatt das vorgeben.
17.04.2000
Das Getriebe ölt bei Km 320.000 schon wieder! Diesmal hinten am Wellendichtring. Ich bemerke es zu spät verliere allerdings
nur beim Fahren ziemlich viel Öl. Beim Stehen ist kein Fleck drunter.
Ich stelle beim Wechseln des Ringes im eingebauten Zustand fest, daß das Axialspiel der Welle ziemlich gross ist. Ich setze
den neuen Dichtring ein und beim Öl Nachfüllen erlebe ich die Überraschung: Das Öl glänzt durch und durch
messingfarben wie flüssiger Metalliclack. Ich mache wiedermal Ölwechsel (oder eine Neubefüllung), denn es sind nur noch etwa
0,5 liter drin. Oh je! Ich vermute einen abgefressenen Synchronring und stelle mich
auf eine Reparatur ein. Leider kann ich mein Auto nicht für die lange Zeit einer Getriebeüberholung entbehren und warte auf
ein Tauschteil.
Ausserdem Öl- und Filterwechel
04.06.2000
Ich wechsele für die Biodieselbetankung sämtliche Spritschläuche und die O-Ringe der Rohranschlüsse der Einspritzleitungen.
Die Feststellbermse zieht schlecht und wird nachgestellt. Ich bin bei Km 330.000.
06.07.2000
In Berlin, ziemlich genau 100m vor dem Brandenburger Tor will das Zündschloß sich nicht mehr drehen lassen. Es geht nichts.
Es hakte schon die ganze Zeit so komisch.... und nun der Totalausfall! Ich habe wie immer alles dabei und demontiere mitten
auf der Straße das halbe Armaturenbrett und säge das Lenkschloß auf. Jörg übermittelt mir per Händi die Kabelfarben, damit
ich die richtigen Kabel zusammentrillern kann. Ich starte den Wagen wie im Krimi mit blitzenden Kabelenden, aber ich komme
nach Hause. Ich zerlege dort das Zündschloß und feile wiedermal Schließkeilchen...
27.08.2000
Ich bin nur kurz zu einem Termin zum Prüfungsamt und parke auf dem Uni-Parkplatz. als ich wiederkomme ist das Türschloß
völlig aufgebogen und rampuniert. Der Einbruchversuch war gescheitert. Ich tausche das Schloß mit dem der Beifahrerseite.
01.02.2001
An einem sonnigen Tag entschließe ich mich zu einem Öl- und Filterwechsel nachdem 340.000 km auf dem Wegstreckenzähler stehen.
Gleichzeitig bringe ich endlich die
Türfangbänder hinten in Ordnung und repariere das Kofferraumschloß, welches mal wieder klemmt. Ich warte auf den Moment,
wo nur noch der Bohrer hilft.
Für neue Spielereien von Wegen Pflanzenölfahren stelle ich die Einspritzdüsen auf 120 Bar ein.
Das Öl der Servolenkung ist seht dunkel und die Pumpe macht komische Geräusche. Ein Öl- und Filterwechsel der Lenkhilfe
schafft Linderung.
25.06.2001
Die Wagenheberaufnahme vorne rechts ist durchgerostet und ich passe nach der großzügigen Rostentfernung ein neues Blechteil
ein, welches kunstvoll in die Rundung getrieben wird. Die gesamte Schwellerspitze
ist leicht angegammelt und wird gleich neu Rostgeschützt. Fertan und heißes Versiegelungswachs bringen das in Ordnung. Es
sieht gar nicht schlecht aus.
27.07.2001
TÜV und AU mit Pöl. "Ohne Mängel" die Plakette wird wegen der
Eintragung der 15"-ATS-Fuchsfelgen bei der Zulassungsstelle aufgeklebt.
06.10.2001
Ich habe ein Tauschgetriebe bekommen und baue meins aus. Näheres dazu gibt es bei der "Getriebe-Story"
29.11.2001
Mein Scheibenwischer bleibt auf dem Weg zur Arbeit mitten auf der Scheibe stehen und macht keinen Mucks mehr. Ich komme
trotz Regen und Fahrt
im Schneckentempo noch pünktlich an. Auf dem Parkplatz kann ich den Wischer dazu bringen, daß er kraftlos mit manueller
Anschiebehilfe
noch in Ausgangsstellung zurückfährt. Dann ist Stille. Ich überprüfe noch die Sicherung, aber da sie es nicht ist, die den
Fehler verursacht gehe ich erstmal arbeiten. Auf dem Heimweg regnet es glücklicherweise nicht.
30.11.2001
Ich komme ohne Regen zur Arbeit und auch nach Kerzendorf, um dort den Fehler zu ergründen. Ich demontiere die Schottwand
und all das Geraffel aus Plastik um dann an den Wischer zu kommen. Ich baue die ganze Wischermechanik aus. Ich habe aus dem
Reparaturbuch von Etzold einen Schaltplan und verfluche ihn, denn es stimmen weder die Anschlußnummern der Kabel, noch die
Farben.
Der Jörg prüft mit einem IFA-Schaltplan, aber so richtig schlau werden wir nicht. Die Kohlen sind gut, und es stinkt auch
nicht.
Wir fummeln und wackeln überall herum und stellen keinen eindeutigen Fehler fest.
01.12.2001
Ich baue das Zeug mit gemischten Gefühlen wieder ein, denn es funktioniert momentan, aber es war kein eindeutiger Fehler zu
erkennen.
04.12.2001
Der Wischer versagt erneut. Ich baue diesmal vor meiner Wohnung abermals den Wischer aus. Ich spare mir das Abnehmen der
kompletten Verkleidung und reiße in meiner Wut das Plastikgitter über dem Wischermotor ab und schraube nur den Motor selbst
heraus. *fummel*
09.12.2001
Ratlos mit dickem Hals knalle ich den Motor meinem Vater hin, denn der hat Elektro studiert. Er mißt geduldig mit mindestens
drei verschiedenen Geräten an dem Teil herum
und findet den Fehler: Die Drähte, die am Kollektor festgeklemmt sind, sind unter der Klemmstelle abgebrochen, aber nicht
lose. Man muß also
die Unterbrechung messen. Papi lötet die Drähte wieder an und der Motor läuft so kräftig und so schnell, wie er es noch nie
tat.
Ich baue den Motor durch die Gitteröffnung hindurch wieder ein, als alles fertig ist, bemerke ich, daß die Regenabdeckung
des Motors fehlt, dann schimpfe ich so, wie es mir meine Eltern früher immer verboten haben, baue das Teil wieder aus und
mit Regenabdeckung wieder ein.
Wenigstens funktioniert er.
10.01.2002
Öl-und Filterwechsel bei km 360.000. Neue Bremsbeläge vorne.
13.05.2002
Jubiläum!
Mein 250D hat nun doppelt so viele Kilometer gefahren, als er damals beim Kauf hatte. Stolze 372tkm stehen
nun auf dem Wegstreckenzähler. Ich bin mal gespannt, ob er die 558tkm erreicht,
06.06.2002
Das Ende meines 250D kommt wenige Tage vor seinem 16. Geburtstag.
Es sollte völlig anders kommen, als ich es mir wünschte: der Mercedes erreicht genau 374.553km.
Auf dem Weg zur Arbeit ist mir ein verrückter Vollassi mit seinem 18"-bereiften Karperltheater in rechte Heckteil gerauscht.
Glücklicherweise gab es keinen Personenschaden zu verzeichen, aber der 250D ist in einem Sekundenteil zum Totalschaden
verwandelt worden. Der Nachruf ist hier nachzulesen.
Eigentlich
habe ich damit gerechnet, daß durch meine ganzen Pöl-Experimente der Motor verreckt, oder bei einer
weiteren Alpentour das Auto einen Hang herunterfällt, oder, oder, oder. Ich bin mit dem 250D durch halb Europa gegondelt, habe Paris und Rom
unsicher gemacht und
habe niemals auch nur einen Kratzer dran gehabt. Und dann muß mir 3km vor der Firma einer reinrauschen!
Am 19.06.2002 habe ich dann einen W124 300TD gekauft, über den dann auf einer anderen Seite berichtet wird. Ich kann nur hoffen, daß
der 300TD genauso zuverlässig ist, wie mein 250D. Ich grüsse hiermit alle, die jemals mit mir und dem 250D im Urlaub
unterwegs waren und genau wie ich eine Menge Spaß hatten.
Kerzendorfs Spielpark