Renovierung der Vorderachse mit neuen Bremsen
Die Vorderachse hat leider mehrere Macken gehabt. Erstens war ein Radbremszylinder undicht, zweitens die Abdichtung des Achsschenkels und drittens
wollte ich schon lange die Fettfüllung im Achsschenkel erneuern weil das alte Fett komisch aussah und vermutlich Wasser enthielt.
Also erstmal aufbocken, Räder und Achsteile abbauen.

Die Abgebauten Teile sahen jetzt nicht so lecker aus, alles mit Bremsflüssigkeit und Schmiere versudelt.


Dann bei Bremsen Fischer in Bergen Enkheim erstmal das nötige Zubehör für die Radbremszylinder besorgen...

Desweiteren mussten sämtliche Dichtungen am Achsschenkel erneuert werden. Ronny hat hier in Sachen Galvanik ganze Arbeit geleistet. Die Metallringe der
Dichtpackung sind nun korrosionsgeschützt und werden mit den aus Moskau mittlerweile eingetroffenen Dichtungen zusammengebaut.

Der Achsschenkel wird abgenommen und der Achsansatz bekommt auch eine neue Dichtung. Diese habe ich nicht bestellen können, aber Meterware Dichtpappe
reicht auch. Dauert nur länger. Die Dichtungen des Achsschenkels werden angebracht und in der richtigen Reihenfolge erstmal nur dazugelegt.

Dann den Schenkel wieder dran und die Dichtpackung anbringen. Hier ist der untere Lagerdeckel des Achsschenkels wieder montiert. Mit dünnen Stahlblättern
wird das Lagerspiel eingestellt. Im unteren Lagerdeckel sammelt sich mit der Zeit ein ganz schöner Schmodderklumpen, den es sich lohnt zu entfernen.

So sieht dann die Aussenseite aus: Wieder neue Dichtung für den Wellenstumpf auf dem die Radlager laufen. Die Scheibe im Antriebsgelenk habe ich auch
gewechselt weil die alte vermackt und nicht mehr 100% Maßhaltig war. Ich habe die alte Scheibe überprüfen lassen, sie ist offensichtlich
komplett durchgehärtet und kleinere Macken in der Oberfläche führen nicht zwangsläufig zu einem erhöhten Verschleiß.

Der Wellenstumpf enthält das "Gegenstück" zur Scheibe. Man muß etwas zirkeln bis man das wieder zusammen hat. Am besten geht es wenn man die Antriebswelle
auf die Scheibe steckt, das ganze dann von unten mit einem Gabelschlüssel in der richtigen Position hält und dann den Wellenstumpf aufschiebt.

Bremsen Ankerplatte dazu und wieder festdrehen.

Dann werden die neu "besohlten" Bremsbacken wieder mit einem neu überholten Zylinder zusammengesetzt. Sieht wieder einigermaßen komplett aus, das Ganze.

Damit die neuen Beläge in die Trommel perfekt passen (leider hat der Lieferant das nicht sooooo hinbekommen...) leiht mir die örtliche LKW-Werkstatt nebenan ein Gerät um die Beläge
noch etwas abzuraspeln. Die haben ein Herz für Spinner dort. Danke nochmal an dieser Stelle. Zuerst wird auf den Wellenstumpf ein Paßstück geschoben. 120mm Durchmesser ist das dickste
was die Aufnahme schafft. Schwein gehabt.

Dann kommt die Aufnahme für die Maschine drüber. Das ganze wird dann mit Klemmschrauben auf dem Paßstück befestigt.

Dann wird die Maschine angesetzt und festgeschraubt sodaß sie mit dem Wellenstumpf über die Paßstücke fest verbunden ist. Die Nabe ist jetzt das Rotationszentrum.

Dann stellt man den Trommeldurchmesser ein und justiert die Backen mit dem unteren Exzenter und dem oberen Leerwegversteller bis der Belag die Schneide berührt. Ich stelle erstmal 420mm ein wie gemessen und lasse ein paar runden fahren. Der Vorschub ist automatisiert und ein kompletter Ablauf dauert etwa 5 minuten.

Man kann sehen wie an einigen Stellen schon etwas abgenommen wird während andere Stellen noch unberührt sind. Dann zwischendruch mal messen
ob es stimmt. Stimmt. Dann stelle ich nur den Leerwegversteller nach sodaß man die Backe so weit rausstellt bis die Schneide den Belag flächig abnimmt. Der untere
Exzenter verstellt die komplette Position des Belages in der Trommel, also wenn man den einmal eingestellt hat Finger weg und nur noch Leerweg nachstellen.


Dann sieht man wie das Tragbild gleichmäßig wird.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mal abgesehen von der Anschrägung an den Backenenden liegt der Belag nun über die ganze Fläche super an.

Trommel drauf, Beläge Justieren und dann noch schöööön die sechs Kilo Getriebefließfett vorwärmen, damit sie ins Gelenk passen.

Probefahrt habe ich auch schon gemacht. Man kann beim Bremsen das Lenkrad loslassen und der LKW bleibt gut in der Spur. Am Samstag drauf bescheinigt der TÜV beste Bremswerte und gibt 6 Monate Zeit bis zur SP....
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